Konzept
„The revolution of things“ ist der Name einer spekulativen Kollektion, die auf den →Material Studies basiert.
Das Konzept der Kollektion basiert nicht auf der reinen Formgebung der Produkte, sondern darauf einen direkten Berührungspunkte zum Nutzer zu schaffen. Die Verwendung von Abfallprodukten, lebendigen Organismen und Pilzen zur Herstellung von Alltagsprodukten wirkt auf viele Verbraucher zunächst befremdlich, unappetitlich oder gar abstossend. Abfall und Bakterien als Dekoelement im heimischen Wohnzimmer wird dabei als unhygienisch oder schädlich empfunden. Dabei stellen aber vor allem Kunststoffprodukte durch ihre unbemerkten Ausdünstungen eine höhere Gefahr für den Menschen dar und fällt spätestens bei der Abschaffung der Umwelt wiederum zur Last. Wie schafft man es also, diese Materialien in den Alltag zu integrieren und gleichzeitig auf ein ökologisches Problem aufmerksam zu machen?
Diese Frage wurde mit spekulativen Alltagsgegenständen wie Lampen, Blumentöpfe oder Hocker gelöst. Sie fungieren als Artefakte einer möglichen Zukunft, in der Plastik grundlegend durch nachwachsende Rohstoffe ersetzt wurde.
Zudem entsteht ein Spannungsfeld zwischen der Banalität der Produkte und Befremdlichkeit des Materials. Das Material an sich fungiert hier meist als tragendes Element und wird lediglich nur durch schlichte Metallrahmen ergänzt. Simple geometrische Formgebungen ergänzen die Einfachheit der Materialkombinationen.
Die Artefakte wurden auf der Luxemburger Designbiennale im Rahmen der „Local Craft Meets Design“ Ausstellung präsentiert. Das Material schafft somit dem Sprung von dem sterilen Labor in ein fast museales Umfeld und wird in diesem Kontext zum Designobjekt – zum Einzelstück das man anfassen möchte.


Funghi Lamp
Bei der Herstellung der Funghi Lamp wurde der Wachstum des Myzellium, das das Basismaterial aus Stroh und Holz zu einem festen weissen Material entstehen lässt, bewusst unterbrochen.
Somit entsteht eine heterogene Struktur aus Pilz und Basismaterial, die den Prozess des selbstwachsenden Materials am Produkt selbst veranschaulicht.




Flower Pot
Der Blumentopf besteht aus einem Algenbasierten Biokomposit, der sich im Laufen des Wachstums der Pflanze selber zersetzt, bis er anschliessend auf den Komposthaufen geworfen werden kann.


Bacteria Lamp
Die Bacteria Lamp besteht aus einem Metallrahmen und Bakterienhaut. Die Haut wird allein durch Befeuchten am Rahmen befestigt.



Exhibtion | Luxembourg Design Biennale
Local Craft meets Design
Cercle Cité | 28.04.2016 – 12.06.2016
Die Ausstellung wurde vom Design Kollektiv InProgress von Gilles und Elsa Gardula ins Leben gerufen. In einer Kollektivausstellung haben 10 Designer aus unterschiedlichen Branchen (Social Design, Produktdesign, Print, UX Design) ihre Werke im Rahmen der Designbiennale vorgestellt.

